Orthopädische Schuhe sind was für alte Leute, so die landläufige Auffassung. Und betrachtet man die meist beigefarbenen und immer klobig geschnittenen Maßschuhe, scheint es verständlich, dass viele Kunden mit orthopädischem Bedarf erst mal einen großen Bogen machen. André Fredrich entschloss sich 2013, das Imageproblem des orthopädischen Schuhs abzuschaffen und gründete die FREDMAX GmbH. FRED aus seinem Nachnamen Fredrich und MAX aus "das Maximale für die Kundschaft". Das Maximale kann sich sehen lassen. Fredrich und seine 7 MitarbeiterInnen haben mit Hilfe etlicher Digitalisierungsmaßnahmen etwas völlig Neues geschaffen: orthopädische Schuhe im Gewand klassischer italienischer Schuhformen.
Das modernisierte Geschäft hat das gleiche Ziel wie zuvor der traditionelle Handwerksbetrieb: Fußfehlstellungen zu korrigieren, um den Kunden einen beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen. Früher mussten anhand von Gipsformen Vorlagen für Leisten gegossen werden. Ein mühsamer Prozess, der vor allem für KundInnen mit großen Leiden oft sehr anstrengend war. Heute erkennt ein 3D-Scanner neben Länge und Breite auch alle Besonderheiten der Fußform. Am dreidimensionalen Modell wird abgelesen, an welchen Stellen, welche Korrektur nötig ist.
Der technische Fortschritt allein reichte Fredrich nicht. Er wollte vor allem der Kundschaft entgegenkommen – und das auch räumlich. Deshalb entschied er sich für einen 3D-Scanner, der körperfrei im Raum stehen kann. Er ist mobil und passt in einen Koffer. Auf diese Weise können Fredrich und seine Fachleute die Kunden auch in Krankenhäusern und zu Hause aufsuchen. Fredrich arbeitet auch mit 2D-Scannern und digitalen Fußdruck-Messsohlen. Die Sohlen werden in die Schuhe gelegt, der Kunde geht ein paar Schritte und schon lassen sich die Ergebnisse am Computer auslesen. Alles wird optimal auf die Bedürfnisse des/der Einzelnen abgestimmt.
Der digitale Vermessungsprozess hat die Arbeitsvorgänge optimiert. Aber schöner wurden die Schuhe davon auch nicht. Dass FREDMAX Modelle anbietet, die wie frisch aus Mailand wirken, ist persönlichem Engagement zu verdanken. Durch die Digitalisierung bleibt schlicht mehr Zeit, sich dem scheinbar unwichtigen Thema Optik zu widmen. Fredrich entwickelte mit seinen MitarbeiterInnen Schuhe, denen ihr medizinisch induziertes Innenleben nicht anzusehen ist. Und natürlich ist Fredrich mit seinen Digitalisierungsideen noch längst nicht am Ende. Gerade entwickelt er eine Diagnose-App, die von Belastungsbeschwerden des Fußes zur passenden Einlage führt. Digitales Handwerk mit Blick nach vorn.
"Genug ist mir zu wenig – Digitalisierung beschleunigt unser Handwerk."
André Fredrich
Inhaber FREDMAX GmbH