Produktkonfiguratoren auf Handwerker-Websites


Mit Hilfe eines Produkt-Konfigurators können KundInnen ganz ohne Kenntnisse von Regeln, Konstruktion, Design etc. selbst ihr Produkt kreieren. Im Idealfall lassen sich die Kundenwünsche aus dem Konfigurator eins zu eins umsetzen. Der Bekannteste ist wohl der zur Konfiguration eines neuen Autos.

1. Vorteile für Ihren Handwerksbetrieb

Einen Produktkonfigurator werden Menschen kennen, die sich in jüngster Vergangenheit ein neues Auto oder ein modernes Paar Turnschuhe zugelegt haben. Mit Hilfe eines Konfigurators können KundInnen sich ganz ohne Kenntnisse des Autobaus oder Sneakerdesigns ihr Wunschprodukt kreieren. Indem sie zum Beispiel Farbe, Material, Form oder Funktionen auswählen, machen sie das Produkt zu ihrem Produkt.

Produktkonfiguratoren gibt es inzwischen auch für das Handwerk und sie werden etwa im SHK-, Glaser- oder im Dachdeckerhandwerk bereits mit Erfolg eingesetzt. Das ist möglich, weil in der Software alle möglichen Varianten von Produktdaten dafür sorgen, dass aus Zeichnungen, Angeboten, Stücklisten und CAD-Daten ein 3D-Modell eines Werkstücks erzeugt wird, für das KundInnen sich bequem zuhause am Bildschirm entscheiden können.

Für Handwerksunternehmen bietet das den Vorteil, kundenindividuelle Produkte ohne großen kommunikativen Aufwand anbieten zu können und gleichzeitig den Bestellprozess zu vereinfachen. Kunden wiederum schätzen die Transparenz und die Möglichkeit, Produkte nach ihren Vorstellungen zu personalisieren.

Ein Produktkonfigurator kann durch eine Softwareschnittstelle mit dem Content Management System (CMS) oder Enterprise Resource Planning-System (ERP-System) des eigenen Betriebes verbunden werden. So können Sie einfach und automatisiert zum Beispiel Kundendaten aktualisieren, verfügbare Lagerbestände abfragen oder Bilder und Dokumente hinterlegen und sparen Zeit für Büroarbeit, die das System übernehmen kann.

2. Werkzeuge und Zubehör zur Umsetzung

Um einen Produktkonfigurator zu entwickeln und effektiv zu nutzen, sind verschiedene Werkzeuge und Ressourcen erforderlich. Vor allem empfiehlt es sich, einen entsprechenden IT-Experten einzuschalten. Benötigt werden:

  • Software-Lösung: Hier gibt es verschiedene Anbieter, die sich in Umfang, Bedienbarkeit und Preis unterscheiden. Einige Produktkonfiguratoren sind cloudbasiert und erfordern daher keine Installation.
  • 3D-Modelle: Falls der Konfigurator visuelle Darstellungen der Produktvariationen anzeigen soll, werden 3D-Modelle der Produkte benötigt.
  • Server: Insbesondere, wenn der Konfigurator auf der eigenen Webseite laufen soll, wird ein entsprechend leistungsfähiger Server benötigt, um alle Daten zu speichern und einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.
  • Produktdatenmanagement (PDM): Ein System, um alle Produktdaten, die im Konfigurator verwendet werden, zu verwalten und aktuell zu halten.

3. Anwendungsbeispiele

Ein Produktkonfigurator kann im Handwerk überall dort Anwendungsmöglichkeiten finden, wo Werkstücke nach Kundenvorstellungen hergestellt werden.

  • Glaser: Konfigurator für Duschen oder Haustüren.
  • Dachdecker: Dach-Konfigurator, bei dem die Auswahl von Dachziegeln, Farbe und zusätzlichen Elementen wie Dachfenstern möglich ist.
  • Ofen- und Luftheizungsbauer: Erstellung von maßgeschneiderten Kaminen, bei denen Details wie Material, Design und Größe konfigurierbar sind und der schon virtuell im Wohnzimmer platziert werden kann.
  • Straßenbauer: Konfiguration von Pflastersteinen, Bordsteinen und weiteren Materialien in Bezug auf Material, Farbe und Menge.
  • Stuckateure: Auswahl von Designs und Materialien für Wandverzierungen und Stuckarbeiten.
  • Steinmetz und Steinbildhauer: Individualisierung von Grabsteinen inklusive Material, Gravuren und Designs.
  • Maler und Lackierer: Virtuelles Ausprobieren verschiedener Farbkombinationen an Gebäuden oder Räumen.
  • Metallbauer: Gestaltung von individuellen Metallkonstruktionen, etwa Geländern oder Toren.
  • Gerüstbauer: Konfigurator für Gerüstsysteme, bei dem Höhe, Breite und Zusatzelemente angepasst werden können.
  • Zweiradmechaniker: Konfigurator für individuelle Fahrräder und E-Bikes.

4. Strategie zur Umsetzung

Hier sind einige Schritte, die bei der Implementierung helfen können:

  • Bedarfsanalyse: Zunächst sollten Sie ermitteln, welche Anforderungen der Produktkonfigurator erfüllen muss. Welche Produkte wollen Sie anbieten? Welche Varianten gibt es? Welche Schnittstellen an die vorhandenen Systeme sind notwendig? Welche Daten sollen exportiert werden und zur Weiterverarbeitung genutzt werden können? Der Konfigurator sollte nahtlos in Ihren Bestell- und Produktionsprozess integriert sein, um manuelle Übertragungsfehler zu vermeiden und die Effizienz zu steigern.

  • Auswahl des Tools: Basierend auf Ihren Anforderungen wählen Sie ein passendes Tool aus. Hierbei sollten Sie nicht nur auf die Funktionalitäten und Usability für Sie und die Kundschaft, sondern auch auf den Kundensupport des Anbieters achten.

  • Einrichtung und Anpassung: Nun gilt es, den Produktkonfigurator mit allen notwendigen Daten zu füttern und an das Design Ihrer Webseite anzupassen. Hierbei sollten Sie insbesondere auf eine benutzerfreundliche Gestaltung achten.

  • Testphase: Bevor Sie den Konfigurator live schalten, sollten Sie diesen intensiv testen und auch Testkunden durch den Prozess gehen lassen, um mögliche Fehlerquellen und Usability-Probleme zu identifizieren.

  • Marketing: Nachdem der Konfigurator live ist, sollten Sie diesen aktiv in Ihrem Marketing bewerben.

  • Kontinuierliche Optimierung: Sammeln Sie Feedback von Ihren Kunden und beobachten Sie das Nutzungsverhalten, um den Konfigurator kontinuierlich zu verbessern und an die Kundenbedürfnisse anzupassen.

Ansprechpartner

Eva Lomme

Schaufenster Krefeld des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk
Bildungszentren des Baugewerbes e. V. (BZB)


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eva.lomme@mdh.digital
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Bökendonk 15-17

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