Photogrammetrie dient der Erstellung präziser dreidimensionaler Modelle aus zweidimensionalen Fotografien oder Videos. Sie ermöglicht es, komplexe Objekte und Umgebungen kosteneffizient und mit hoher Genauigkeit digital zu erfassen. Diese Methode findet breite Anwendung in Bereichen wie Vermessung, Bauwesen und 3D-Druck, da sie eine schnelle und nicht-invasive Datenerfassung bietet.
Die Photogrammmetrie – auch Bildmessung genannt – ist eine Methode, die aus (zweidimensionalen) Fotos oder Videos dreidimensionale Modelle zu erstellen.
Hierfür wird ein bestimmter Punkt im Raum von mindestens zwei Positionen fotografiert oder gefilmt. Aus diesen Aufnahmen können dann die dreidimensionalen Koordinaten dieses Punktes berechnet werden. Aus den flachen Bildern werden also Informationen über die Tiefe und räumliche Position des Punktes gewonnen. Mathematisch gelöst wird das Problem, indem eine räumliche Transformation zwischen dem Bildpunkt auf dem Kamerasensor und dem physischen Punkt aufgestellt wird.
Diese Technik wird beispielsweise genutzt, um Gebäude, Geländeformen oder auch kleinere und größere Objekte detailliert abzubilden und zu vermessen. Sie bietet sich daher für Handwerksunternehmen an, die präzise Messungen für ihre Projekte benötigen, ohne dabei invasive oder zeitintensive Messmethoden anwenden zu wollen.
Photogrammmetrie ist recht genau. Sie kann maximale Längenmessabweichungen von weniger als 0,03mm pro 1 m3 nach VDI 2634 (eine Richtlinienreihe des Vereins Deutscher Ingenieure) erreichen. Die Ergebnisse hängen vom Objekt, der Software und der Kamera ab. Für Video-Systeme mit zwei Kameras liegt die Genauigkeit bei ca. 0,1mm/m3.
Die Nutzung von Photogrammmetrie im Handwerksbetrieb kann, wenn richtig eingesetzt, zu erheblichen Verbesserungen und Vereinfachungen in der Planung und Durchführung von Projekten führen und dabei helfen, Fehler und Nacharbeiten durch präzise Planungsgrundlagen zu minimieren.
Die Photogrammmetrie wird nicht nur in der Kartografie, Geologie und Topografie eingesetzt, sondern auch in der Gebäudevermessung, also zur Erfassung von Gebäudestrukturen für die Planung und für die Erstellung von 3D-Visualisierungen oder Modellen.
Sie kann der Bauinspektion zur Überwachung des Baufortschritts dienen, bei der Volumenermittlung zum Beispiel von Aushub oder Sandhaufen helfen oder die Qualitätskontrolle eines Fertigungsprozesses unterstützen.
Sie kann aber auch in der Orthopädie maßgefertigte und passgenaue Prothesen, Orthesen, Schuhe oder Hörgeräte ermöglichen. Darüber hinaus lassen sich Denkmäler dauerhaft festhalten und in virtuellen Umgebungen rekonstruieren oder die Daten können für eine Renovierung oder Renaturierung genutzt werden. Diese Daten können auch die Basis sein, um vorhandene Bauteile im 3D-Druck zu reproduzieren.
Hier sind einige Schritte, die bei Nutzung von Photogrammetrie im Betrieb helfen können: