Digitale Gefährdungsunterweisung im Handwerk


Als vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung von Arbeitsunfällen sind Unterweisungen wichtig und vorgeschrieben. Inzwischen gibt es viele digitale Möglichkeiten zur Unterweisung, Verwaltung von Zertifikaten und zum Nachhalten von entsprechenden Terminen für jeden einzelnen Mitarbeitenden.

1. Vorteile für Ihren Handwerksbetrieb

Die Gefährdungsunterweisung ist ein wesentlicher Baustein im Arbeitsschutz und dient dazu, Mitarbeitende über mögliche Gefahren am Arbeitsplatz sowie über entsprechende Schutzmaßnahmen zu informieren.

Dabei geht es nicht nur um den sicheren Umgang mit Maschinen und Werkzeugen, sondern auch um das Bewusstsein für Risiken und das richtige Verhalten im Notfall. So sollen Unfälle vermieden und die Gesundheit aller Beteiligten geschützt werden.

Gemäß Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, seine Beschäftigten regelmäßig und anlassbezogen über mögliche Risiken und Schutzmaßnahmen zu unterweisen. Diese Schulungen und Seminare müssen jedoch nicht zwangsläufig im persönlichen Kontakt stattfinden.

Hier können elektronische Helfer zum Einsatz kommen, ob als Software für den PC oder als Online-Portal. Diese ermöglichen, dass Mitarbeitende, wann immer sich mal eine Zeitlücke findet, die Schulung durchführen können. Der Aufwand für die Organisation und die Arbeits-Ausfallzeiten werden so deutlich reduziert.

Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Unterweisungen digital durchgeführt werden dürfen. So wird zum Beispiel in der Gefahrstoffverordnung ausdrücklich eine mündliche Unterweisung gefordert. Auch die DUGV-Vorschrift 1 fordert bei der PSA (Persönliche Schutzausrichtung) eine „...Unterweisungen mit Übungen …“.

2. Werkzeuge und Zubehör zur Umsetzung

Für eine effektive digitale Gefährdungsunterweisung gibt es verschiedene multimediale Helfer wie Videos, Präsentationen oder interaktive Software, die verschiedene Aspekte der Unterweisung visualisieren und veranschaulichen. Häufig ist ein Notebook notwendig.

3. Anwendungsbeispiele

Digitale Unterweisungen sind unter anderem in folgenden Bereichen möglich:

  • Brandschutz
  • Compliance
  • Datenschutz
  • Elektrosicherheit
  • Energiesparmaßnahmen
  • Gefahrstoffen
  • Informationssicherheit
  • Mobiles Arbeiten
  • Qualitätsmanagement
  • UVV Fahrunterweisung
  • Hinweisgeberschutzgesetz
  • etc.

4. Strategie zur Umsetzung

Das ist zu tun, um digitale Gefährdungsunterweisungen im Betrieb zu nutzen:

  • Bedarfsanalyse: Mit Hilfe Ihres Konzeptes für Gefährdungsunterweisungen, in dem die notwendigen spezifischen Unterweisungen aufgeführt sind, ermitteln Sie, welche Unterweisungen digital durchgeführt werden können.

  • Definition der Lernziele: Basierend auf der Bedarfsanalyse werden die spezifischen Lernziele festgelegt, die auf die identifizierten Gefahren und notwendigen Schutzmaßnahmen in Ihrem Betrieb abgestimmt sind.

  • Auswahl einer passenden Lösung: Wählen Sie eine Lösung oder digitale Unterweisungen auf Basis der notwendigen Lernziele aus. Berücksichtigen Sie dabei auch: Entspricht die Darstellung der Themen dem Verständnisniveau Ihrer Mitarbeitenden? Sind Sprache, Stil, Wortwahl und Usability für die Belegschaft passend? Bauen die einzelnen Themen oder Module aufeinander auf oder lassen sie sich unabhängig nutzen? Sind die Inhalte aktuell und wie wird eine Aktualisierung gewährleistet? Prüfen Sie, ob die notwendige Hardware zur Verfügung steht und ob das Einbinden in die vorhandenen Betriebssysteme möglich ist oder inwieweit Schnittstellen benötigt werden. Überprüfen Sie auch die Anpassbarkeit, denn die Inhalte einer Unterweisung müssen sich aus der konkreten Gefährdungsbeurteilung vor Ort ableiten. Das heißt, sie müssen aktuell sein und jederzeit an betriebliche Veränderungen angepasst werden können.

  • Anpassung von Unterweisungsinhalten (optional): Führen Sie die notwendigen Anpassungen der Inhalte für Ihren Betrieb durch.

  • Implementierung: Hinterlegen Sie das Konzept für die Gefährdungsunterweisungen, sodass die Mitarbeitenden automatisiert an die jeweilige notwendige Unterweisung erinnert werden.

  • Durchführung: Informieren Sie das Personal zu der Veränderung, stellen Sie die digitale Unterweisung vor und informieren sie zu dem Einsatz und der Anwendung.

  • Aktualität: Stellen Sie sicher, oder lassen Sie es durch den jeweiligen Anbieter sicherstellen, dass die Unterweisungen aktuell sind und die Inhalte weiterhin zu Ihrem Betrieb passen.

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