Fahrzeugmanagement im Handwerk


Dank eines digitalen Fahrzeugmanagements behalten Sie alles im Blick: vom Leasingvertrag über TÜV-Zertifikate bis hin zu Inspektionsterminen und jedem gefahrenen Kilometer. Darüber hinaus erhalten Sie automatisierte Erinnerungen zu anstehenden Terminen. Und noch mehr ist möglich.

1. Beschreibung

Eine digitales Fahrzeugmanagement dient der Verwaltung und Kontrolle einer Flotte von Fahrzeugen in einem Unternehmen. Dies umfasst Aspekte wie Fahrzeugortung, Wartungsplanung, Kraftstoffmanagement, Fahrverhalten und andere relevante Daten, die dazu dienen, den effizienten Betrieb der Fahrzeugflotte zu gewährleisten.

Vorteile für Handwerksbetrieb sind eine verbesserte Effizienz, Kostenkontrolle, Diebstahlschutz, erhöhte Sicherheit und eine optimierte Nutzung der Fahrzeugflotte sowie eine Verbesserung des Kundenservice.

2. Werkzeuge und Zubehör

Für die Umsetzung eines digitalen ahrzeugmanagements stehen verschiedene Lösungen und Anbieter zur Verfügung. Die Auswahl der geeigneten Lösung hängt von den spezifischen Anforderungen und dem Umfang des Flottenmanagements eines Handwerksbetriebs ab. Bestandteile des Fahrzeugmanagements können sein:

GPS-Tracker verwerden Satellitensignale, um den genauen Standort eines Fahrzeugs in Echtzeit zu bestimmen. Diese Informationen sind entscheidend für die Routenplanung, Disposition und Überwachung.

Telematik-Geräte: Das sind Sensoren, die Daten zum Fahrzeugzustand und Fahrerverhalten erfassen, z. B. zu Geschwindigkeit, Bremsverhalten, Kraftstoffverbrauch und anderen Leistungsindikatoren.

Eine zentrale Softwareplattform ist notwendig, um die gesammelten Daten zu verwalten und zu analysieren. Sie kann aus folgenden Softwarekomponenten bestehen:

  • Die Flottenmanagementsoftware ermöglicht die Visualisierung von Fahrzeugstandorten, die Überwachung von Betriebsdaten und die Integration mit anderen betrieblichen Systemen.

  • Die Wartungsmanagementsoftware hilft bei der Planung und Überwachung von Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen. Sie erinnert an anstehende Inspektionen, Ölwechsel und andere Wartungsmaßnahmen, um Ausfallzeiten zu minimieren und die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern.

  • Das Kraftstoffmanagement überwacht den Kraftstoffverbrauch, den Füllstand des Tanks sowie Warnungen für ungewöhnlichen Treibstoffverbrauch. Ziel ist es, den Treibstoffeffizienzgrad zu verbessern.

  • Fahreridentifikationssysteme ermöglichen es, Fahrzeugnutzung und Fahrerverhalten individuell zuzuordnen. Dies ist insbesondere wichtig, um gezielte Schulungsmaßnahmen durchzuführen und die Sicherheit zu verbessern.

  • Fahrerüberwachungssysteme erfassen Daten zum Fahrerverhalten, wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Bremsverhalten und die Einhaltung von Verkehrsregeln. Fahrerüberwachungssysteme helfen dabei, ein sicheres Fahrverhalten zu fördern und potenzielle Risiken zu identifizieren.

  • Alarm- und Benachrichtigungssysteme senden automatische Benachrichtigungen und Alarme für bestimmte Ereignisse oder Zustände, wie z. B. Diebstahl, Wartungsfälligkeit oder Geschwindigkeitsüberschreitungen.

  • RFID-Technologie: Die Technologie kann zur Identifizierung von Fahrzeugen, Fahrern und Ausrüstungen verwendet werden. 

  • Mobile Anwendungen ermöglichen es dem Fahrer oder der Fahrerin, unterwegs auf Informationen zuzugreifen, Aufträge zu erhalten, Routen zu planen und weitere Funktionen direkt von ihren mobilen Geräten aus zu nutzen.

3. Anwendungsbeispiele

Das Fahrzeugmanagement verhilft Handwerksbetrieben zu einer effizienteren, sichereren und kosteneffektiveren Nutzung der Fahrzeugflotte durch:

  • Effiziente Routenplanung: Durch die Echtzeit-Fahrzeugortung können Handwerksbetriebe die genaue Position ihrer Fahrzeuge verfolgen. Dies ermöglicht eine optimierte Routenplanung, um den schnellsten und effizientesten Weg zu Kundenstandorten zu finden. Dadurch werden Fahrzeiten verkürzt und Kraftstoffeinsparungen realisiert.

  • Verbesserung der Disposition: Präzise Zuweisung von ungeplanten Aufträgen, wodurch sowohl die Wartezeiten der Kunden als auch die Fahrzeiten minimiert werden.

  • Wartungsplanung und -überwachung: Betriebe können den Zustand ihrer Fahrzeuge überwachen und präventive Wartungsarbeiten planen. Das System sendet automatisch Erinnerungen für fällige Wartungen, was zu einer längeren Lebensdauer der Fahrzeuge und einer Reduzierung von Reparaturkosten und geringeren Ausfallzeiten führt, da die Wartung frühzeitig geplant werden kann.

  • Kraftstoffeffizienz und Umweltaspekte: Die Analyse des Kraftstoffverbrauchs ermöglicht es Handwerksbetrieben, ineffiziente Fahrpraktiken zu identifizieren. Durch Schulungen und Anpassungen im Fahrverhalten können sie den Kraftstoffverbrauch senken und gleichzeitig ihre Umweltbilanz verbessern.

  • Diebstahlschutz und Sicherheit: Im Fall von Diebstählen ermöglicht die Fahrzeugortung eine schnelle Lokalisierung der gestohlenen Fahrzeuge.

  • Kundenservice-Optimierung: Betriebe können ihren Kunden präzise Informationen über den Standort und die voraussichtliche Ankunftszeit von Lieferungen oder Dienstleistungen bieten. Dies verbessert die Kommunikation mit den Kunden, steigert die Kundenzufriedenheit und stärkt das professionelle Erscheinungsbild des Handwerksbetriebs.

  • Datenanalyse: Durch die Analyse von Fahrzeugdaten können Betriebe fundierte Entscheidungen treffen, betriebliche Trends identifizieren und ihre Prozesse kontinuierlich optimieren. Dies trägt dazu bei, die Gesamtleistung des Handwerksbetriebs zu steigern.

4. Strategie zur Implementierung

Die Einführung eines Fahrzeugmanagementsystems in einem Handwerksbetrieb kann wie folgt aussehen:

  • Bedarfsanalyse: Identifizieren Sie die genauen Anforderungen Ihres Handwerksbetriebs. Überlegen Sie, welche Ziele Sie erreichen möchten, sei es Effizienzsteigerung, Diebstahlschutz, Sicherheitsverbesserungen oder Bestandsmanagement. Legen Sie fest, welche Anforderungen erfüllt werden müssen.

  • Auswahl der geeigneten Softwareplattform und Technologien: Untersuchen Sie die verfügbaren Softwarelösungen und Technologien auf dem Markt. Berücksichtigen Sie dabei die Größe Ihres Betriebs, die Art der Fahrzeuge und die gewünschten Funktionen. Achten Sie darauf, dass die Einführung den Datenschutzbestimmungen und gesetzlichen Vorgaben entspricht. Klären Sie Mitarbeitende über die erfassten Daten auf und setzen Sie klare Richtlinien für den Datenschutz.

  • Budgetplanung: Erstellen Sie ein Budget für die Einführung. Berücksichtigen Sie nicht nur die Anschaffungskosten der Technologie, sondern auch laufende Kosten für Schulungen, Wartung und eventuelle Softwarelizenzen.

  • Qualifizierung: Führen Sie Schulungen für die Mitarbeitenden durch, um sicherzustellen, dass Sie die neue Technologie effektiv nutzen können. Dies ist entscheidend, um den reibungslosen Übergang und eine maximale Akzeptanz sicherzustellen.

  • Infrastrukturaufbau: Installieren Sie die notwendige Infrastruktur. Stellen Sie sicher, dass die Hard- und Software gut integriert ist und eine zuverlässige Abdeckung im gesamten Betriebsbereich gewährleistet ist.
     
  • Testphase: Führen Sie eine Testphase durch, bevor Sie das Fahrzeugmanagement im gesamten Betrieb implementieren. Identifizieren Sie mögliche Schwachstellen und optimieren Sie die Systeme entsprechend.

  • Integration: Integrieren Sie das Fahrzeugmanagement nahtlos in bestehende betriebliche Abläufe, Software und Datenbanken. Dies erleichtert die Nutzung und ermöglicht eine effiziente Verwaltung.

  • Feedback & Optimierung: Sammeln Sie kontinuierlich Feedback von den Mitarbeitenden zur Optimierung des Einsatzes der Technologie sowie der damit verbundenen Prozesse.

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Martina Schneller

Schaufenster Krefeld des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk
Bildungszentren des Baugewerbes e. V. (BZB)


02151 5155-23
martina.schneller@mdh.digital
https://handwerkdigital.de/schaufenster-krefeld
47809 Krefeld
Bökendonk 15-17

101062
×