Kollaborative Roboter (Cobots) im Handwerk


Eine Kollaborativer Roboter (Cobot) ist auf die direkte Zusammenarbeit mit Menschen ausgelegt und verfügt über ein spezielles Sicherungssystem. Cobots entlasten bei monotonen, körperlich belastenden und wiederkehrenden Tätigkeiten.

1. Vorteile für Ihren Handwerksbetrieb

Ein Kollaborativer Roboter, auch Cobot (engl. collaborative robot) genannt, ist ein Roboter-Typ, der so entwickelt wurde, dass er sicher und effektiv mit Menschen in einer gemeinsamen Arbeitsumgebung interagieren kann, was auch als Mensch-Roboter-Kollaboration bezeichnet wird.

Ein Cobot muss also im Gegensatz zu traditionellen Industrierobotern nicht hinter Sicherheitsbarrieren arbeiten. Cobots nutzen Sensoren, Kameras und künstliche Intelligenz, um ihre Bewegungen zu steuern und sicherzustellen, dass sie Menschen nicht verletzen. Cobots können dabei helfen, wiederholende, ermüdende und präzise Aufgaben auszuführen, damit menschliche Mitarbeitende sich auf komplexere und kreative Tätigkeiten konzentrieren können.

2. Werkzeuge und Zubehör zur Umsetzung

Ein Cobot besteht zumeist aus folgenden Bestandteilen:

  • Roboterarm: Das physische Gerät, das Bewegungen ausführt und Aufgaben erledigt
  • Sensoren: Diese erfassen die Umgebungsdaten und helfen dem Cobot, sicher mit Menschen zu interagieren
  • Steuerungseinheit: Ein Computersystem oder Interface, mit dem der Cobot programmiert und gesteuert wird sowie der entsprechenden Software
  • Gripper oder Endeffektoren: Diese ermöglichen dem Cobot, Werkzeuge zu benutzen oder Objekte zu greifen
  • Sicherheitsausrüstung: Dazu können Lichtschranken, Matten oder Scanner gehören, um die Bewegungen des Cobots zu steuern, wenn Menschen in der Nähe sind

3. Anwendungsbeispiele

Grundsätzlich können Cobots viele verschiedene Arbeiten übernehmen, wie zum Beispiel Teile greifen, hochheben und an anderer Stelle ablegen, das Montieren, aber auch das Schweißen, Kleben, Bohren, Fräsen, Schleifen und Polieren. Eine schöne Übersicht bietet die Internetseite von automation-next.com mit einer Vorstellung von verschiedenen Cobots.

4. Strategie zur Umsetzung

Die Einrichtung eines Cobots kann in der Veröffentlichung Leitfaden für den ortsflexiblen Einsatz von kollaborativen Roboter (PDF) des Fraunhofer IGCV nachgelesen werden. Sie umfasst folgende Schritte:

  • Bedarfsanalyse: Bevor Sie einen Cobot implementieren, analysieren Sie, welche Aufgaben im Unternehmen übernommen werden könnten. Beschreiben Sie die Aufgabenstellung und erstellen Sie ein entsprechendes Lastenheft.

  • Prüfung der Machbarkeit: im Rahmen der Prüfung ist die Spezifikation und der Projektplan hinsichtlich der Umsetzbarkeit zu überprüfen. Stellen Sie auch sicher, dass der Einsatz des Cobots den Gesetzen, Richtlinien und Sicherheitsstandards entspricht. Hier ist eine Risikobewertung notwendig.

  • Umsetzungskonzept: Erarbeiten Sie unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen und technischen Anforderungen sowie der Risikobeurteilung ein Umsetzungskonzept.

  • Auswahl des passenden Cobot: Wählen Sie einen Cobot, der den identifizierten Bedürfnissen Ihres Unternehmens entspricht, und denken Sie dabei an Größe, Reichweite und Lastkapazität.

  • Qualifizierung: Schulen Sie Ihr Team in der Handhabung und Programmierung des Cobot. Viele Cobots sind benutzerfreundlich und können ohne spezielle IT-Kenntnisse bedient werden.

  • Integration: Implementieren Sie den Cobot in die Arbeitsumgebung und stellen Sie sicher, dass er effektiv mit den Menschen im Unternehmen interagieren kann.

  • Fortlaufende Überprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig, ob der Cobot wie gewünscht agiert oder ob weitere Optimierungen oder Anpassungen notwendig sind.

Ansprechpartner

Robert Falkenstein

Handwerkskammer für Oberfranken
Schaufenster Bayreuth des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk


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robert.falkenstein@mdh.digital
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