Ergebnisse und Folgeprojekte der IoT-Werkstatt


Rückblick auf die IoT-Werkstatt vom 09.12.21

Die erste IoT-Werkstatt für das und mit dem Handwerk fand am 09.12.21 in Duisburg statt und wurde online übertragen. Ein Teil des Teams vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk war im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg vor Ort und moderierte die Veranstaltung.

Neben spannenden Vorträgen der Projektpartner des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk ging es vor allem darum, zusammen mit den Teilnehmenden Ideen fürs Handwerk zu entwickeln, die mit IoT (Internet of Things; auf Deutsch: Internet der Dinge) umsetzbar sind.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für die aktive Mitarbeit, die wertvollen Ideen und den guten Austausch!

Den Mitschnitt der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen.

Wie geht es weiter?

Wir haben uns jede einzelne Idee aus dem Workshop genau angesehen und auf ihre Umsetzbarkeit, Innovationsstärke und bereits existierende Lösungen abgeklopft. Die vielversprechendsten Ideen möchten wir in den nächsten Monaten weiter verfolgen. Eine Übersicht findet sich weiter unten. Einige weitere Ideen sind notiert und werden möglicherweise in Zukunft angegangen.

Wir freuen uns auf die Arbeit an den neuen Projekten und hoffen, viele Teilnehmende der IoT-Werkstatt und weitere Handwerksbetriebe sind dabei!

Zukünftige und aktuell laufende IoT-Projekte

Sind Sie an einem der folgenden Projekte interessiert und wollen mitmachen? Dann melden Sie sich gerne bei krefeld@mdh.digital unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Firma und des Projekts, an dem Sie interessiert sind. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

1. Optimierung mittels Indoor-Prozesstracking

In einer Werkstatt sollen die einzelnen Arbeitsprozess-Schritte und die Verweildauer an Maschinen wie CNC oder Werkbank visuell und anonymisiert erfasst werden. Hierfür werden verschiedenfarbige Kappen getragen. Anschließend ist es z.B. möglich, die Auslastung von Maschinen besser einzuschätzen und zu optimieren. Prozesse können analysiert und verbessert werden, beispielsweise indem sichergestellt wird, dass Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden. Auch eine realistischere Kostenkalkulation für Kunden wird durch das Tracking der Maschinennutzung möglich.

Wir suchen noch: Tischler-, Zimmerer-, Metallbauerbetriebe und andere Gewerke mit Werkstätten, die daran interessiert sind, Daten zu ihren „Werkstattstationen“ spielerisch mittels IoT zu erfassen und Prototypen zu bauen. Nächster Schritt ist ein Workshop, in dem die bisherigen Ideen diskutiert und konkretisiert werden. Anschließend geht es an die Umsetzung.

2. Tracking von Werkzeugen und Gegenständen

Der Standort von Gegenständen und Bauteilen soll in Innen- und Außenräumen übergreifend und in Echtzeit nachverfolgt werden.

Der Kontakt zu verschiedenen Anbietern für Tracking-Lösungen wurde bereits hergestellt. Im laufenden Jahr soll die Nachverfolgung in Handwerksbetrieben umgesetzt und erprobt werden.

3. Automatisierte und smarte Lagerhaltung

Im Lebensmittelgewerk ist das Thema „First In First Out“ (FIFO) in der Lagerhaltung ein wichtiger Bestandteil der Verarbeitung, um die hygienischen Standards einhalten zu können. Zusätzlich gibt es aber Einkäufe wie etwa Gewürze, die seltener oder nur saisonal benötigt werden. Die tägliche Praxis der Kommissionierung ist dabei umständlich, gerade durch Einzelbestellungen der angeschlossenen Backshops.

Wir wollen in diesem Projekt ein smartes Lager umsetzen, das eine übersichtliche und automatisierte Lagerhaltung ermöglicht.

4. Erfassung und Aufbereitung von Sensor-Daten

Das Projekt befasst sich mit folgender Fragestellung: Wie können Daten verschiedenster Sensoren (Luftfeuchtigkeit, Luftqualität, Türöffnung usw.) einfach erfasst und aufbereitet werden?

Demnächst soll als erster Schritt ein Präsenz-Workshop in der Handwerkskammer Dresden stattfinden, bei dem gemeinsam mit Lösungsanbietern ermittelt wird, welche Möglichkeiten aktuell zur Verfügung stehen.

Weitere Projekte und Themen

In der IoT-Werkstatt kamen auch Ideen auf, die nicht direkt etwas mit IoT zu tun haben. Manche davon werden bereits in separaten Projekten verfolgt. Andere wurden zumindest teilweise in früheren Projekten bearbeitet. Die Ergebnisse haben wir verlinkt.

1. Einfachere Prozesse im Glaserhandwerk

Ziel ist mehr Transparenz und eine Verschlankung von Prozessen im Glaserhandwerk. Hierzu sollen die Datendurchgängigkeit zwischen verschiedenen Softwarelösungen verbessert, eine Datenplattform aufgebaut sowie einheitliche Standards etabliert werden.

Angedacht ist die Umsetzung eines Prototyps zum Thema „Produktdaten“ im Glaserhandwerk. Bei der Datenplattform wird die Methode Building Information Modeling (BIM) im Fokus stehen. Mehr Informationen zum Thema BIM finden Sie beim BZB, RKW-Kompetenzzentrum und BIM Institut.

Wir suchen: Glashersteller, Glaslieferanten oder Glaserbetriebe, die am Projekt mitwirken wollen. Am 15. März findet online von 10:00 - 12:00 Uhr der „Kick-Off Arbeitsgruppe Standard Produktdaten im Glaserhandwerk“ statt.

2. Pflasterroboter

Ziel ist die Entwicklung eines Pflasterroboters, um Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel und erhöhter Arbeitsbelastung zu begegnen. Die Lösung soll direkt auf der Baustelle eingesetzt werden können.

Als nächster Schritt ist ein Workshop geplant, um sich zu vernetzen und erste Ideen für eine Umsetzung zu besprechen.

Wir suchen: Handwerksbetriebe mit Praxisbezug zur Tätigkeit des Pflasterlegens, die Interesse haben, ihre Expertise einzubringen. Zunächst geht es darum, die Herausforderung und Lösung klarer zu umreißen. Anschließend soll ein Pflasterroboter gemeinsam mit Robotikexperten umgesetzt werden.

3. Zustandsüberwachung von Holz durch Sensoren

„Intelligentes“ Holz verfügt über Sensorik, die dabei hilft, den Zustand von Holzprodukten, Holzhäusern oder Kirchendächern zu überwachen, morsches Holz oder Insektenbefall zu erkennen und Schäden zu beheben, bevor sie sich ausweiten.

Ein Beispielprojekt in diesem Bereich finden Sie unter „Der intelligente Tisch: IoT im Tischlerhandwerk“.

4. Kundenkommunikation erleichtern

Zur einfachen Übermittlung von Daten zwischen Kunden und Handwerkern ist ein Statustracking hilfreich. Der Kunde erhält dabei automatisch Updates, in welchem Schritt sich der Auftrag gerade befindet und wann die Montage oder Lieferung erfolgt.

In den neuen Digitalisierungspfaden für Glaser und Dachdecker (auch für andere Gewerke hilfreich) finden Sie Informationen, wie Sie die Kommunikation zum Kunden vereinfachen und verbessern können.

5. Neue Service- und Auftragsplattform für SHK-Betriebe

Es soll eine Online-Serviceplattform aufgebaut werden, auf der Störungsmeldungen von Kunden automatisiert erfasst und Aufträge im regionalen Kontext an SHK-Betriebe vergeben werden können.

Es gibt bereits bestehende Plattformen, die aktuell für das SHK-Handwerk adaptiert werden.

6. Lösungen für den Fachkräftemangel

Nutzen Sie die bestehenden Formate und Partner, um Fachkräfte zu finden. Hierzu gehören vor allem das Kompetenzzentrum Fachkräftegewinnung (Kofa) und das Projekt Passgenaue Besetzung. Auch eine Nachfrage bei der für Sie zuständigen Handwerkskammer lohnt sich.

7. Nachfolger für Ihren Handwerksbetrieb finden

Die bundesweiten Handwerkskammern bieten umfassende Services für die Nachfolgegestaltung in Handwerksunternehmen.

Ihr Thema ist nicht dabei? Buchen Sie ein 1:1-Coaching

Sie möchten ein Digitalisierungsthema in Ihrem Betrieb voranbringen, für das wir aktuell kein Projekt anbieten? Dann buchen Sie einfach ein kostenloses 60-minütiges Digital-Coaching und lassen Sie sich von unseren Experten individuell weiterhelfen.

 


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