Veranstaltungsrückblick: Online-Hackathon der Wirtschaft Rheinland-Pfalz


Der online Hackathon der Wirtschaft Rheinland-Pfalz hat gezeigt, dass auch digitale Formate die Kreativität im Handwerk fördern und neue innovative Lösungen aus dem Handwerk für das Handwerk hervorbringen kann. Nach dem Startschuss am Freitagnachmittag fanden sich die rund 115 Teilnehmer, bestehend aus motivierten Hackathonians, Mentoren und einem spitzen Orga-Team virtuell zusammen um Lösungen für ein resilientes Rheinland-Pfalz zu "erhacken". Die Ergebnisse wurden per Video-Pitch eingereicht und werden am 22. November ab 11 Uhr in einem weiteren Livestream prämiert.

In virtuellen Räumen, sortiert nach den einzelnen Use Cases der fünf Challenges: IoT (Internet of Things), Smart Farming, Smart Mobility, Gesundheitswirtschaft und Handwerk fanden sich die Teams zusammen. Auch für die Mentoren des Hackathons war dies eine ungewohnte Findungsphase zur Zusammenarbeit, wie Digitalisierungsberater Jürgen Klein von der Handwerkskammer Koblenz (HwK) berichtet: "Meine bisherigen Erfahrungen bei ähnlichen Veranstaltungen waren persönliche Meetings. Jetzt war alles anders, die Teilnehmer lernten sich per Chatsystem kennen und bildeten dort Arbeitsteams; online eine ganz spezielle Herausforderung an die Teilnehmer sowie an die Technik."
Die Organisatoren setzten alles daran, den Austausch so lebendig und kommunikativ zu gestalten, wie er es auch bei einer live Version gewesen wäre mit Livestreams, verschiedenen Plattformen zum Chatten und zur Videokommunikation der Teams untereinander. Schaut man sich die technischen Details an, ist kein Unterschied zum live-Format zu erkennen: 126 GB an Chat und Videodateien, knapp 13.000 Beiträge der Beteiligten an nur zwei Tagen.


"Ich bin immer noch beeindruckt, was innerhalb dieser 24 Stunden möglich gemacht wurde und wie man gemeinsam ein schlüssiges und zukunftsorientiertes Konzept auf die Beine stellen kann. Die Krise um Covid-19 hat uns gezeigt, dass zielgerichtetes digitales Arbeiten unabdingbar ist," so Gusein Guseinov, ebenfalls Mentor beim Hackathon und Beauftragter für Innovation und Technologie an der HwK.


Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH), der HwK sowie die Handwerkskammer Rheinhessen betreuten die Challenge rund um das Handwerk mit den beiden Use-Cases "Wo ist schon wieder mein Schlagbohrer hin?" und "Wie ist meine aktuelle Luftqualität?"


"Bereits vor Corona zeigten Hackathons, dass neue digitale Lösungen aus dem Handwerk für das Handwerk entstehen können. Umso wichtiger ist es diese Formate auch digital anzubieten. Denn besonders jetzt nutzen viele Handwerksbetriebe die freie Kapazitäten, um ihre Betriebe digital besser aufzustellen, erläutert Alexander Hanatschek vom KDH und rät die Wichtigkeit von online Hackathons und anderen Formaten nicht zu unterschätzen.


Das Team um André Plagemann, André Döhler, Gary Marsden und Bastian Strauss stellten sich dem Problem des unauffindbaren Werkzeuge im Handwerksalltag. Gemeinsam tüftelten und werkelten sie an "Tooltrack". Diese Lösung minimiert den Verwaltungs- und Suchaufwand von Geräten erheblich. Mittels "Tag" an den Maschinen oder Koffern werden diese mit einer eindeutigen ID versehen und regelmäßig an Gateways oder an Smartphones gesendet. Zusammen mit GPS-Daten und einem Zeitstempel kann über Tooltrack ausgelesen werden wo genau der Schlagbohrer gerade ist.


Ein Hackathon, der, wegen der aktuellen Corona-Pandemie, online veranstaltet wird kommt nicht umher sich mit diesem Thema zu befassen. Use Case zwei ließ die Gehirnzellen des dreier Teams von Alexander Schenk, Ryan Sullivan und Bernd Damkowski heiß laufen - mit Erfolg. Ihre Lösung heißt FAMS und ist ein per App steuerbarer Sensor, um die Luftqualität in Büroräumen und Werkstätten zu messen. Die Sensortechnik ermöglicht präzise Ergebnisse über die Qualität der Luft im Raum. Durch ein Ampelsystem weiß der Nutzer wann genau er lüften muss.


Trotz eines arbeitsintensiven Wochenendes zeigten sich alle Teilnehmer am Sonntag nach der Abgabe - zwar sichtlich erschöpft aber - voller Tatendrang für die Zukunft. Das Team um Bastian Strauss kommt zu folgendem Schluss: "Wir haben viele Ideen und Ansätze mitgenommen, um die Ergebnisse auch nach dem Hackathon weiter zu verwenden."

 

Was ist eigentlich ein Hackathon?
Bei einem Hackathon geht es nicht um Sicherheitssysteme, sondern darum, Geschäftsmodelle zu hacken. Die Idee für den Hackathon Handwerk entstand bei der Ideenschmiede Barcamp Koblenz. Das Wort setzt sich zusammen aus den Begriffen "to hack" und "Marathon". Dabei geht es allerdings nicht darum Schaden anzurichten, sondern Geschäftsmodelle und -ideen in kurzer Zeit zu programmieren - deshalb auch der Begriff Marathon.

Weitere Infos zum Format finden Sie hier hier


  Download

   Broschüre Hackathon

 

Ansprechpartner

Christoph Krause

Handwerkskammer Koblenz
Schaufenster Koblenz des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk


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