Auftakt InnovationHacks: Die digitale Zukunft des Handwerks gestalten


In einer zunehmend digitalen Welt müssen sich auch Handwerksbetriebe mehr und mehr digitalisieren, damit sie wettbewerbs- und zukunftsfähig bleiben. Hilfe kommt dabei aus der Handwerksorganisation. Um Handwerksbetriebe bei der digitalen Transformation zu unterstützen, startet das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk eine Initiative zur Entwicklung eines Digital Innovation Labs, in dem verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zusammenkommen und gemeinsam an digitalen und passfähigen Lösungen für das Handwerk arbeiten.


Am 29. und 30. September 2020 fanden die ersten InnovationHacks im MotionLab Berlin statt. In drei interdisziplinäre Teams – bestehend aus Digitalisierungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftsexperten sowie Handwerkern – wurde an spannenden Fragestellungen im Kontext der Plattformökonomie, IoT und des Digital Innovation Labs gearbeitet.

Nach einer kurzen Einführungssession ging es direkt an die Arbeit. In kurzen Ideen-Sprints wurden erste Lösungsansätze erarbeitet und diese, in kurzen Pitches, mit den anderen Teams geteilt. Am zweiten Tag wurden aus diesen Ideen erste Prototypen entwickelt.
 

Die Ergebnisse können sich sehen lassen!

In den beiden intensiven Workshop-Tagen haben sich schon sehr konkrete Innovationen herauskristallisiert.
 
Der Fokus des ersten Teams stand die Konzeptionierung des Digital Innovation Labs – der Aufbau eines digitalen Ökosystems für das Handwerk, um die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten und die Innovationskraft im Handwerk zu stärken. Eine digitale Einheit, in dem Akteure miteinander vernetzt werden und voneinander lernen, Probleme aufgedeckt, analysiert und Lösungen für das Handwerk entwickelt werden. Ein zentraler Baustein hierbei ist das zur Verfügung stellen einer geeigneten Infrastruktur und das Aufbauen eines Netzwerks, welches nicht nur aus Handwerksbetrieben und Multiplikatoren der Handwerksorganisationen besteht, sondern in das sich auch Coaches mit ihrer Methodenkompetenz einbringen sowie auch Wissenschaftler, Wirtschaftsförderer aber auch Politiker bzw. Ministerien, die das Lab in ihr Programm aktiv mit einbinden.
 
"Warum brauchen wir das Digital Innovation Lab? Damit das Handwerk zum (digitalen) Vorreiter wird und um Digitalisierung handhabbar zu machen."
Georg Räß,
Berater für Innovation und Technik an der Handwerkskammer für München und Oberbayern
 
       
 
ein weiteres Team hat gemeinsam mit einem Dachdecker an IoT-Lösungen gearbeitet, mit denen es gelingen kann einen noch umfänglicheren Service anzubieten und die eigenen Produkte und Dienstleistungen ideal und passgenau auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden, wovon am Ende nicht nur der Betrieb, sondern auch der Kunde profitiert.
 
Hierbei spielten aber vor allem auch die Erhebung von Daten sowie auch deren verantwortungsvolle Verarbeitung und am Ende auch deren Nutzung und zur Verfügung Stellung eine zentrale Rolle. Hierbei wurde schnell klar, dass die Lösung nicht nur dem Dachdecker oder den am Dachbau beteiligten Gewerken nützen kann, sondern sich auf nahezu alle Gewerke aus dem Bau- und Ausbau-Sektor übertragen lässt. Hierfür braucht es eine geeignete Schnittstelle, eine Datenplattform, die von zentraler Stelle in den Handwerksorganisationen verantwortet und verwaltet wird.
 
"Insbesondere das Thema Datensouveränität bedingt, dass wir Daten im Handwerk sammeln, im Handwerk vorhalten, im Handwerk nutzen."
Dr. Volker Becker,
Handwerkskammer Düsseldorf
 
Auch die Digitalisierung in der handwerklichen Aus- und Weiterbildung spielt für die Zukunft des Handwerks eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund wurde auch an möglichen Lösungsansätzen auf diesem Gebiet gearbeitet. Ziel soll es sein Digitalisierung von Anfang an mitzudenken, digitales Knowhow schon in der Ausbildung zu vermitteln und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
 
   

Das dritte Team stellte sich dem Thema Plattformen. Also wie kann eine Plattformlösung dem Handwerk nutzen? Welche Angebote und Inhalte sind für Handwerker wichtig und sollten auf einer Plattform gebündelt zur Verfügung stehen?
 
     


Wie geht es weiter?

Die Ideen werden durch drei Partner an der Handwerkskammer Berlin, die Handwerkskammer Düsseldorf und die Handwerkskammer für Mittelfranken weiter betreut und vorangetrieben. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung sind als nächste Schritte in regelmäßigen Abständen weitere InnovationHacks und Engagementdialoges geplant, um die Lösungsansätze zu konkretisieren, Konzepte zu erarbeiten und die Prototypen in der Praxis zu testen.
 
"Ich bin begeistert von der Motivation mit der die Teilnehmer in die Workshops gekommen sind. In den vergangenen Tagen haben wir wirklich intensiv an vielversprechenden Lösungen gearbeitet. Wir hatten hier eine sehr engagierte Mischung aus Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft, aus Vetretern von Startups und Handwerksorganisationen und natürlich aus Handwerkern selbst. Trotz Corona sind die Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Berlin gereist. Das bestätigt mir den bestehenden Bedarf an der Etablierung des Digital Innovation Labs und die Wichtigkeit einer solchen Institution für die Zukunft des Handwerks. Ich freue mich auf die nächste Runde."
Stephan Blank,
Projektleiter im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk und Referatsleiter für Digitalisierung im Handwerk
 
 

Impressionen aus dem Workshop:


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