Modellierung des Betriebs


IST Zustand: Problematik und Ausgangssituation der RollLaden GmbH.

Die "RollLaden GmbH" orientiert sich in ihrer Organisationsstruktur an einer einstufigen Hierarchie, bei der der Geschäftsführer Hr. Sonne als Betriebsinhaber und Meister in der Position der Geschäftsführung tätig ist. Im Innen- und Außendienst beschäftigt der Betrieb eine Person für die Buchhaltung und das Personalwesen. Darüber hinaus finden sich ein Meister, zwei Gesellen und ein Auszubildender in der Montage wieder. Die Technik und der Vertrieb werden jeweils von zwei weiteren Mitarbeitenden bedient.

Es gibt keine Dokumentation der innerbetrieblichen Abläufe. Der Kernprozess der Wertschöpfung gestaltet sich initiativ über den Kundenkontakt und das Beratungsgespräch. Diesem folgt die Planung mit der Aufmaßnahme und der Angebotsausstellung. Sofern der Auftrag bestätigt wird, bestellt der Betrieb alle nötigen Bestandteile oder fertigt und konfektioniert diese selbst vor Ort. Die fertigen Teile werden dann zu den Kunden ausgeliefert und dort montiert. Im Anschluss folgt die Rechnungslegung und mitunter ein Nachverkauf. Auch Serviceleistung bietet die RollLaden GmbH an: von der Wartung über die Prüfung bis zur Reparatur.

Dieser sehr allgemein gehaltene Prozess zielt inhaltlich auf eine Vielzahl an unterschiedlichen von der RollLaden GmbH angebotenen Produkte und Dienstleistungen ab. Auf der Produktebene ist der RollLaden Ansprechpartner für

  • Roll- und Klappläden
  • Jalousien
  • Markisen
  • Fenster
  • Terrassendächer
  • Verdunkelungen
  • Rolltore
  • Raffstore
  • Roll- und Scherengitter
  • sonstige die Hausöffnungen verschließende Bauteile (Schiebetüren, Hebeschiebetüren, klassische Haustüren)
  • Lichtleittechnik
  • Blendschutz
  • mechanische Sicherungseinrichtungen (Einbruchschutz)
  • Antriebe und Steuerungen

Seit kurzer Zeit sind auch die Themen "Automation" und "Smart Home/Smart Living" in das Produktportfolio eingegangen. Innerhalb der Nachverkaufsphase werden die Kunden durch den Ersatzteilverkauf bedient.

Die Kundschaft des RollLaden setzt sich zu ca. 80% aus Privateigentümern zusammen. Hierzu zählen Hausbesitzern, Wohnungseigentümern, Mietern usw. Zudem arbeitet der Betrieb mit Planern und Architekten zusammen, die einen Marktanteil von ca. 5-10% ausmachen. Insbesondere im Objektbereich verbleiben mit ca. 10-15% gewerbliche Kunden. Dabei weicht die Nachfrage der Kundengruppen nach Dienstleistungen und Produkten nicht voneinander ab. Typischerweise wird die Kundschaft über Empfehlungen durch Dritte, öffentliche Ausschreibungen, Wochenblattanzeigen, Mailings oder über das Direktmarketing gewonnen. Hierbei unterstützt insbesondere die Betriebshomepage, über die ca. 80% der Akquise erfolgt sowie der betriebliche Social-Media-Kanal via Facebook.   AAAAA  

Entsprechend der gewerblichen Ausrichtung ist der RollLaden-Betrieb Experte für den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz, Einbruchschutz, Wind- und Regenschutz, Schallschutz, Blend- und Sichtschutz, Lichtlenkung und Verdunkelung.

Kooperationen mit anderen Rollladen- und Sonnenschutzbetrieben kommen nur vereinzelt (z.B. bei Hagelschäden) vor. In der Vergangenheit stellte sich für den Betrieb heraus, dass die von den Kunden erwarteten individuellen Produktkonfigurationen kaum im Rahmen des Onlinehandels zu realisieren sind. Auf dem Beschaffungsmarkt kooperiert der Betrieb mit überwiegend deutschen Herstellern von innen- und außenliegendem Sonnenschutz (Raffstore, Markisen, Jalousien), Terrassendächern und Wintergärten sowie mit Fensterbauern, Rollladenherstellern, Torherstellerstellern aus dem Automations- und Smart-Home-Segment. Andere Kooperationspartne sind insbesondere im Dachdecker-, Fensterbauer- und Metallbauer-Gewerk angesiedelt.

Seit dem Wegfall der Meisterpflicht im Jahr 2004 ist die Betriebsanzahl von Rollladen- und Sonnenschutz-Fachbetrieben in Deutschland angestiegen. Neben neuen inländischen Konkurrenten kommen auch ausländische Anbieter aus dem weiteren europäischen Raum auf den Markt. Insbesondere der Fensterbau ist hiervon betroffen. Im weiteren Marktumfeld befinden sich zudem Baumärkte und Hausmeisterdienste. Über die letzten Jahre haben sich zudem vermehrt digitale Plattformen im Markt etabliert. Diese Onlineanbieter drückten die Preise für Produkte und Dienstleistungen, lieferten zugleich jedoch Endergebnisse, die zusätzliche Nacharbeiten bedingen. Dies reizte die Kapazitätsgrenzen der Rollladen und Sonnenschutz-Fachbetriebe weiter aus.

SOLL-Zustand: Betriebsspezifisches Ziel

Spricht man mit dem Betriebseigentümer und der Belegschaft liegt da Kernziel des Unternehmens in dem Erhalt der Zukunftsfähigkeit. In diesem Ziel versteckt sich bei genauerer Nachfrage der Erhalt des positiven Images und die zufriedene Kundschaft sowie eine starke Mitarbeiterbindung. Insbesondere letztere soll durch den Erhalt von kompetentem, zufriedenen Personal in ausreichender Zahl erreicht werden. Aus der Perspektive der Belegschaft wird sich mehr Freizeit gewünscht.


Durch die Optimierung der bestehenden Geschäftsprozesse, des betriebsspezifischen Geschäftsmodells sowie der Betriebsausstattung wird insbesondere der nachhaltige Erhalt des Betriebs als Marktteilnehmer adressiert. Hierzu zählt gerade auch die Fokussierung auf das Thema "Nachwuchs- und Fachkräftemangel". Der Betrieb sucht ausgebildete Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker oder Personen mit einer vergleichbaren Qualifikation (Metallbauer, Schlosser, Schreiner), Meister im Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk, kaufmännisch ausgebildete Fachkräfte, Betriebswirte im Handwerk oder Ingenieure. Mit einem rundum stark aufgestellten Betrieb steigt auch die Attraktivität als potenzieller Arbeitgeber.

Gerade die Anpassung des Geschäftsmodells an das aktuelle Kundenportfolio mit dem Fokus auf dem Erreichen zukünftiger Kundengruppen zielt auf einen umfangreichen Adaptionsprozess ab. Mit der Frage nach zukünftigen Anforderungen, Erwartungen und Ansprüchen der Kundschaft an den Betrieb und seine Leistungen sieht sich die RollLaden GmbH einer komplexer werdenden Kundschaft und Produktwelt gegenüber. Die große Herausforderung ist hier den passgenauen Mittelweg einzuschlagen.

  • Wie können Kunden in Zukunft erreicht werden?
  • Wie können Kunden gebunden werden?
  • Welche Ansprüche/Anforderungen haben Kunden in Zukunft?
  • Wie geht ein Betrieb mit komplexer werdenden Produktwelt um?
  • Wie viele Produkte muss/kann man anbieten?

Um dieses Ziel zu erreichen, können fachfremde Methoden, neue Themen und die (auch durchaus technische) Automatisierung von Prozessen in wertschöpfenden und unterstützenden Betriebsbereichen vielversprechende Anhaltspunkte bieten.


  Zurück zur Hauptseite

100855
×